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«Exklusives» zum Freitag

#VERSCHIEDENES #ZIGARREN 26. November 2004

Nr. 1: The Smoking Chair (linke Armlehne mit Humidor, rechte mit Ablage für Cutter und Co.), gefertigt vom Holz- und Humidorgrossmeister Michel Perrenoud. Beim Online-Händler premium-cigars.ch (einer der empfehlenswerten Shops übrigens) ist der Smoking Chair beschrieben und für CHF 16’210.- zu kaufen.



Nr. 2: Erste Cigarren mit Schweizer Tabak aus Aetikofen (Dorf in der Nähe von Solothurn, CH). Kein Witz, lesen Sie selbst (aus der Berner Zeitung BZ):

Zigarren aus dem Bucheggberg

Zigarren mit Tabak aus dem Bucheggberg – handgerollt oder maschinell gefertigt – am Wiehnachtsmäret in Aetigkofen feiern sie Premiere. Die «Zigarren vom Ischhof» sind eine Schweizer Exklusivität.

Wenn sich Nichtraucher Werner Isch eine Zigarre anzündet, dann muss etwas dahinter stecken: Es ist dies die allererste Zigarre mit Schweizer Tabak. Tabak der Sorte Virgin, den Werner Isch selber produziert hat – im Bucheggberg. «Ich schmecke ihn wirklich heraus», behauptet er denn auch selbstbewusst.

«Es sind tatsächlich die einzigen Zigarren mit Schweizer Tabak», bestätigt Thomas Wuhrmann von der gleichnamigen Firma in Rheinfelden. Er muss es wissen: Wuhrmann Cigars ist 129-jährig, damit eine der ältesten Manufakturen Europas und einer der letzten vier Schweizer Produzenten. «Wir sind ein Nischenplayer und die einzigen, die noch in der Schweiz handgerollte Zigarren fabrizieren», sagt Wuhrmann. In seiner Firma wurden die ersten 1000 Bucheggberger Zigarren gerollt. Den Tabak lieferte Werner Isch, Landwirt und Hauptinitiant des Wiehnachtsmärets in Aetigkofen. Bisher fand man seinen Tabak in Zigaretten, vorwiegend in Philip Morris light.

«Waldig» oder «erdig»

Eine gute Zigarre ausschliesslich aus Schweizer Tabak ist ein Ding der Unmöglichkeit», sagt Thomas Wuhrmann, «für die Zigarre vom Ischhof nehmen wir ein Deckblatt aus Sumatra, ein Umblatt aus Java sowie eine Mischung aus dem Bucheggberg, aus Kuba, aus der Dominikanischen Republik, aus Brasilien, Java und den USA.» Der Anteil des einheimischen Tabaks liegt bei 15 Prozent. «Die kann man durchaus schmecken und an der gelblichen Farbe erkennen», bestätigt der Fachmann. Als «waldig» oder «erdig» charakterisiert Wuhrmann die Geschmacks- noten. «Ich finde diese Zigarre gut, sonst hätte ich sie gar nicht produziert», fügt er an. Nicht als «bio» aber als «Natur pur» bezeichnet er den Tabak. Würde man ihn behandeln, das heisst besser brennbar machen, könnte allenfalls der einheimische Anteil erhöht werden. Damit würde sich aber auch die Geschmacksrichtung verändern. Ob die Solothurner Zigarre ein Renner wird, das will Thomas Wuhrmann nicht beurteilen. Viele Kenner würden sicher denken, das könne doch nichts werden. Andere fänden sie dagegen toll. «Für uns ist es ein Pilotprojekt, es hat durchaus eine Chance», sagt der Produzent.

Das erste Tausend

Am Buechibärger Wiehnachtsmäret gibts die einheimischen Zigarren ab nächsten Donnerstag erstmals zu kaufen: 200 handgerollte zu voraussichtlich 7 Franken und 800 maschinell gefertigte zu rund 5 Franken das Stück. Das unternehmerische Risiko trägt Landwirt Werner Isch. In der Familie haben sie gemeinsam eine Etikette entworfen: Zigarren vom Ischhof. Die wird auf die Schachteln und Kistchen geklebt. Die Firma Wuhrmann wird mit einem eigenen Stand präsent sein und demonstrieren, wie die Zigarren gerollt werden.

Und wie kam Nichtraucher Isch auf die Idee, eine eigene Zigarre zu produzieren? Er hat schon vieles ausprobiert, war einer der ersten, die Ferien und Events auf dem Bauernhof anboten. Den hat er mittlerweile dem Schwiegersohn übergeben. Zusammen mit seinen Jasskollegen reiste er nach Kuba, informierte sich. Zuhause suchte er nach einem Zigarren-Fachmann und fand ihn in Thomas Wuhrmann.
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8. Buechibärger Wiehnachtsmäret in Aetigkofen, 2.-5. Dez.: DO/FR je 16-22 Uhr, SA 11-21 Uhr und SO 10-18 Uhr.

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